Über uns

Imkerverein Wattenscheid e.V.

Wir über uns

Am 6.August 1933 beschlossen 13 Imker sich zu einer Interessenvereinigung zusammen zu schließen und gründeten den Imkerverein Wattenscheid. Die Gründungsversammlung fand in der Funkenburg statt. Die Aufgabe des Imkervereins sollte sein, die mannigfachen Probleme gemeinsam lösen zu können und sich gegenseitig zu helfen.  Der Imkerverein  ( Ortsfachgruppe Wattenscheid ) wurde in den Reichsverband deutscher Kleintierzüchter e.V. , Reichsgruppe Imker e.V. eingegliedert.

Die Wattenscheider Imker halfen sich untereinander in Fragen der Bienenzucht, Standortwahl, sowie bei den Arbeiten an den Bienenständen und den Völkern. Die Schwierigkeiten von damals haben sich bis in die heutige Zeit gehalten.

Auch damals gab es  nicht nur verständige Nachbarn. Wie oft wurde eine gute Nachbarschaft getrübt, weil auf dem Nachbargrundstück Bienenvölker angesiedelt wurden. Es gab häufig folgende Aussagen: wie kann es der Nachbar/Imker wagen „stechwütige“ Bienen in seiner Nähe auf zustellen. Dabei verstand es der Nachbar einfach nicht, dass ausgerechnet sein Verhalten für die erlittenen Bienenstiche verantwortlich war. Wo ruhiges Abwarten das beste Mittel zur Vermeidung von Bienenstichen war, wurde heftig rumgefuchtelt, nach den Bienen geschlagen oder mit dem Wasserstrahl die Bienen „abgeschossen“.  Dass der Wasserstrahl die Bienen nicht verjagte, sondern diese nur zur Landung zwang, bemerkte er meistens zu spät.

Wenn sich die Nachbarn mit dem Imker  und seinen Bienen angefreundet hatten, konnte der Imker in Ruhe an und mit seinen Völkern arbeiten. Der Erfolg stellte sich nicht nur bei dem Imker sondern auch bei den Nachbarn ein. Der Imker erzielte einen Honigertrag und der Nachbar freute sich über die reichhaltige Ernte, die ihm die Bienen, dank ihrer Bestäubungsleistung,  bescherten. Der Imker erntete mehr Honig und gewann mehr Wachs, der Nachbar freute sich über die höhere Ernte von Obst und sonstigen Früchten. Die Bienen bestäuben bekanntlich intensiver und ausdauernder die Blüten als jedes andere Insekt. So entfielen auf 10 kg Fruchtertrag für den Gärtner/Bauer  rund  1 kg  Honig für den Imker. Hieran erkennt man den enormen wirtschaftlichen Nutzen der Honigbiene. Denn dort wo die Bienen fehlen, konnte sich der Gärtner/Bauer anstrengen wie er wollte, der Ertrag blieb gering.

Nachdem die Phase der ruhigen Zeit für den Imker angebrochen war, kam der 2. Weltkrieg mit seinen schlimmen Folgen. Nicht jeder Imker kam unbeschadet aus dem Krieg zurück. Auch gingen viele Bienenvölker in dieser Zeit verloren.

Der Neuaufbau begann nach Ende des Weltkrieges. Neue Quartiere wurden für die verbliebenen Bienenvölker gesucht. Der Imker, der eigenen Grund und Boden besaß, war gut dran; für die Anderen hieß es: weiter nach geeigneten Quartieren suchen.

Nicht nur für einen Teil der Imker begann die „Wanderschaft. Die als Vereinslokal ausgesuchten Lokale für die Imkerversammlungen wurden nach und nach geschlossen. Für einige Imker hieß es nach wenigen Jahren ein neues Quartier suchen, da der aktuelle Standort für neue Häuser, Geschäfte oder Fabriken  benötigt wurde.

Am 10.8.1958 feierte der Imkerverein sein 25-jähriges  Jubiläum mit einer Standschau beim Imker Jung. Hier wurden mehrere Imker für ihre langjährige Mitgliedschaft geehrt.

Jetzt begann der Kampf der Imker gegen die Chemie- was bis zum heutigen Tag aktuell ist-. Immer häufiger wurden chemische Mittel zur Bekämpfung von Schädlingen und „Unkräutern“ eingesetzt. Die Imker beklagten in dieser Zeit häufig geringe bis starke Bienenverluste bis hin zum Totalverlust eines Bienenvolkes.  Dies bedeutete nicht nur einen schmerzlichen Verlust für den Imker, sondern gleichzeitig auch einen geringeren Ertrag des Gärtners/Bauern. Langsam begann aber ein Umdenken bei Gärtnern/Bauern, denn Schädlingsbekämpfung muss nicht mit Bienenvernichtung einhergehen. Verantwortungsvoller Umgang mit den Spritzmitteln setzte sich langsam durch, es wurde vor und nach der Blüte bespritzt und dabei auf die blühende Unterkultur geachtet.

Am 6.August 1983 jährte sich die Gründung des Imkervereins Wattenscheid zum 50.Mal. Aus diesem Anlass  wurde in der Zeit vom 14.9.1983-18.9.1983 im Jugendhof St. Pius eine Imkerausstellung  durchgeführt. Diese wurde von vielen Interessierten, Imkern und vor allem Schulklassen sehr gut angenommen. Viele Fragen konnten, auch anhand von Gerätschaften, Plakaten etc. beantwortet werden.

Bis heute kämpfen die Imker, neben allen anderen Problemen, mit der Varroamilbe, welche  1975 aus Südostasien eingeschleppt wurde. Gleichzeitig nehmen die „asphaltierten b zw. Bebauten“ Zonen in den Städten immer mehr zu, so dass der Lebensraum für die Insektenwelt immer kleiner wird. Darunter leiden nicht nur die Insekten, sondern auch die Vogelwelt. Hinzu kommen die sogenannten Umweltgifte, die Chemischen Mittel und auch die Gentechnik- s. u.a. Monsantodiskussion-, die massiv in die Vegetation eingreifen.

1993 beschlossen die Imker den Imkerverein ins Vereinsregister eintragen zu lassen, hierzu wurde eine neue Satzung erarbeitet, die von der Finanzverwaltung und dem Vereinsregistergericht akzeptiert wurde. Seit dieser Zeit ist der Imkerverein e.V. und als gemeinnützig anerkannt.

2016 lud der Imkerverein Wattenscheid e.V. zu einem Vortrag über Bienen-/Insektenfreundliche Pflanzen in den OV des THW Bochum ein. Als Gastgeschenk erhielten die Teilnehmer Samentütchen mit Insektenfreundlichen Pflanzen.